Für Ärzte
Punkt für Punkt die Vorteile des funktionellen Denkens kennen zu lernen
In 320 Unterrichtseinheiten zur Erlangung der Zusatzweiterbildung Manuelle Medizin (siehe Kursbuch der Bundesärztekammer) lernen Ärzte und Ärztinnen die Vorteile des funktionellen Denkens in Diagnostik und Therapie für die tägliche Praxis und Klinik kennen und schätzen. Das manuelle Tasten, Fühlen und Behandeln ist das zentrale Anliegen im Rahmen der ZWB Manuelle Medizin. Die Absolventen lernen den Körper als eine funktionale Einheit im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen und eröffnen für sich neue Erfahrungsräume des ärztlichen Umgangs mit Funktionsstörungen und natürlich auch des Umgangs mit dem Patienten unter Einbezug aller Faktoren, von denen die pathologischen Entitäten bestimmt sind.
Zertifikat
Die weiterbildenden Seminare der DGMM erteilen am Ende der kurrikulären Weiterbildung und nach dem Bestehen des abschließenden Kolloquiums ein Zertifikat. Dieses Zertifikat ermöglicht die Anmeldung zur Prüfung bei der jeweiligen Landesärztekammer zur Zuerkennung der ZWB Manuelle Medizin.
Einsatzmöglichkeiten der Manuellen Medizin
Kurse können bei den einzelnen Seminaren gebucht werden
Die Patientenbroschüre für Ihr Wartezimmer
Die drei DGMM Seminare (ÄMM, MWE, DGMSM) haben in einer Konsensusaktion die Patientenbroschüre Manuelle Medizin/ Osteopathie neu gestaltet. In ansprechender und für Patienten gut verständlicher Form werden wichtige Inhalte zu Diagnostik und Therapie in Manueller Medizin und Osteopathie dargestellt.
Die Patientenbroschüre steht den Ärztinnen und Ärzten zur Auslage in ihren Praxen zur Verfügung und kann für DGMM Mitglieder kostenfrei in Gebinden zu je 50 Stück abgerufen werden.
Ärztliche Osteopathie
Fortbildung „osteopathische Verfahren“ für Ärzte bei der DGMM fußt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
Die kurrikuläre Fortbildung „osteopathische Verfahren“ für Ärzte bei der DGMM fußt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen betreffend Diagnostik und Therapie Osteopathie und osteopathische Verfahren sind ein Bestandteil und Erweiterung der manuellen Medizin.
Eine der Wurzeln der Manuellen Medizin, wie sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland eingeführt wurde, ist die Osteopathie. Man versteht darunter die von A. T. Still in den USA in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts begründete Lehre, die mit Handgrifftechniken unterschiedlicher Art die Beweglichkeit verschiedenster menschlicher Gewebe wie Gelenke, Muskeln, Faszien, bindegewebige Aufhängungen innerer Organe, bindegewebige Gleitstrukturen um Nervenhüllen oder an Suturen des knöchernen Schädels ansetzender Faszien und Muskeln verbessert.
Die Techniken der Kraniosakraltherapie zielen auf die manuelle Untersuchung und Behandlung inhärenter Rhythmen des menschlichen Organismus. Allen diesbezüglichen Vorstellungen und Techniken ist gemeinsam, dass das untersuchende und behandelnde Organ die Hand des Therapeuten ist.
Viele der osteopathischen Verfahren sind wirksam anzuwenden, sind teilweise empirisch belegt und stehen auf wissenschaftlich nachvollziehbaren Denkmodellen. So sind sie zum Teil in die Manuelle Medizin eingeflossen. Andere Teile der Osteopathie hingegen fußen auf Erklärungsansätzen, die – bislang– noch nicht wissenschaftlich abgesichert und begründbar sind. Es existiert dazu jedoch ein großes Maß an Empirie. Deshalb wird es eine Aufgabe der nächsten Jahre sein, Verfahren z.B. der Kraniosakraltherapie hinsichtlich ihrer Evidenz zu überprüfen.
Osteopathische Techniken sind integriert
In den Fortbildungskurrikula „osteopathische Verfahren“ der DGMM – Gesellschaften werden die osteopathischen Techniken (parietal, viszeral, kraniosakral) sinnvoll in die Manuelle Medizin bzw. die Medizin generell integriert.
Die DGMM lehnt ein eigenständiges Berufsbild „Osteopath“ und eine eigenständige „osteopathische Medizin“ in Deutschland ab
Den Bestrebungen, ein Berufsbild des Osteopathen mit eigener Diagnose- und Therapieverantwortung in Deutschland und in Europa einzuführen, steht die DGMM vehement entgegen. Jede Anwendung von Heilkunde, so auch Manuelle Medizin oder osteopathische Verfahren, setzt eine nach allen Regeln der ärztlichen Kunst erstellte medizinische Diagnose und Differenzialdiagnose voraus. Nur daraus kann eine Therapie abgeleitet und nur so können Indikationen und Kontraindikationen beurteilt werden. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen Berufsgruppen und besonders mit den Physiotherapeuten, die manuelle Therapie und osteopathische Verfahren anwenden, ist dabei unbedingte Voraussetzung.